Eine weitere P25 III


Spezialsammler sind eigene Menschen, immer auf der Suche nach dem besonderen Stück aus einer Fülle sich für Außenstehende vollkommen gleichender Marken oder Belege. Ein schönes Beispiel bei der 10 Pfennig-Marke der Krone/Adler-Ausgabe ist der Michel-Plattenfehler 47 III, welcher dem CP 31 verwandt ist. Er ist keine Seltenheit und zumeist auf der b-Farbe zu finden. Anders liegen die Dinge im Bereich der Auslandsganzsachen, auf denen er durchaus seltener zu finden ist. Am häufigsten begegnet man dem kurzen Fuß des „P“ im rechten „PF“ der Währungsangabe noch auf P25, wo er bisher neben einigen ungebrauchten mit gut 50 gebrauchten Exemplaren registriert ist. Ein neuer, ob seiner postalischen Verwendung, nicht uninteressanter Fund ist dieser Auflistung hinzuzufügen.

Es handelt sich um eine P25 III, die am 27. August 1899 von Baden-Baden „Poste restante“ (postlagernd) nach Luzern in die Schweiz gesandt wurde, wo sie am darauffolgenden Tag eintraf (Eingangsstempel vom 28.VIII.99). Nachdem die Karte acht Wochen auf dem Postamt in Luzern lagerte, ohne dass sie abgeholt worden wäre, wurde sie nach Baden-Baden zurückgesandt, wie es der Eingangsstempel vom 23. Oktober 1899 belegt. Vor der Rücksendung nach Deutschland brachte man auf der Vorderseite einen kleinen Zettel an, der in dieser Form für die Schweiz um die Jahrhundertwende typisch war. Auf dem eigentlich durchstochenen, jedoch meist scherengetrennten Zettel mit grünem Rahmen wurde kurz und bündig der Grund für die Rücksendung angegeben, in diesem Fall „Nicht abgeholt. Non réclamé.“

Die Karte trägt das Kontrollzeichen 397 f und erweitert somit den registrierten Bestand, der im März 1897 gedruckten Ganzsachen auf vier Stück.

Neben dem deutlich erkennbaren Hauptfehler trägt sie die erkennbaren Nebenfehler: kürzere obere Schraffe der rechten unteren Bandrolle, oben gebrochene rechte Kugel der Wertschildeinfassung, Fuß der „1“ der Wertangabe in der Mitte gespalten sowie die beschädigten inneren Schraffen der linken oberen Bandrolle.

Die Registratur der bisher bekannten Stücke dieses Plattenfehlers auf Ganzsache finden Sie im Heft Nr.36 / August 2005 der Arge Krone/Adler.

Andreas Uhr